Das Leben ist viel komplexer, als dass es sich in zwei Geschlechtskategorien aufteilen lässt. Das bipolare Geschlechtermodell von „weiblich“ und „männlich“ mutet als ein unzureichender Versuch an, die Natur zu ordnen, ohne dass ihre Vielfältigkeit dazwischen berücksichtigt wird. Dabei sind z.B. die Transidentität und Intersexualität Varianten menschlicher Existenz, die uns überall und zu allen Zeiten begegnen – auch in der Pflege.
Trans* Menschen erfahren im Alltag noch immer viel Diskriminierung. Dies lässt sich unter anderem auf die anhaltende Pathologisierung von trans* Identitäten zurückführen. Da unsere Gesellschaft durch eine binäre Geschlechterordnung geprägt ist, werden trans* Identitäten als Abweichung einer Norm wahrgenommen. Diese pathologisierende Sichtweise gilt es zu überwinden.
Bei der täglichen Arbeit stoßen Pflegende immer wieder auf Unterschiede zwischen den Geschlechtern und damit auch auf eine Gender-sensible Versorgung. Sei es durch die geschilderten Symptome, die Krankheitsmanifestation oder das Ansprechen auf die Therapie. Eine aktuelle Übersicht von Krankheitsbildern unter geschlechterdifferenzierter Betrachtung.