Stürze und Frakturen gehören zu den häufigsten Ursachen für Mobilitätseinschränkungen und Pflegebedürftigkeit. Erleidet ein Bewohner in einer Pflegeeinrichtung eine Hüftfraktur infolge eines Sturzes, so verdoppelt sich das Risiko, in den ersten drei Monaten nach Fraktur zu versterben. Diese Kaskade kann jedoch durchbrochen werden: Die aktuelle Evidenz belegt, dass insbesondere multifaktorielle Sturzpräventionsprogramme wie das Ulmer Modell dazu beitragen, das Sturzrisiko zu senken.
Menschen mit einer intakten Körperwahrnehmung spüren, welche Haltung der Körper gerade hat und wie er sich bewegt. Wer aufhört sich zu bewegen, verliert dieses Wissen um den eigenen Körper. Wie können Pflegende ihre Patienten beziehungsweise die Bewohner unterstützen, wenn Immobilität zur Beeinträchtigung der Körperwahrnehmung führt?
Das Seniorenheim Haus Malta in Berlin-Charlottenburg nahm im Herbst 2015 an der Implementierungsstudie zum Expertenstandard "Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege" teil. Die Umsetzung im Haus verlief erfolgreich und gewinnbringend. Im Februar 2018 wurde vom erweiterten Qualitätsausschuss Pflege die freiwillige Einführung empfohlen. Denn die Förderung der Mobilität steigert nicht nur die individuelle Lebensqualität, sie dient auch der Prophylaxe diverser Pflegerisiken.